Gesellschaft

Alkohol am Arbeitsplatz – nüchtern betrachtet!

Alkohol und Arbeiten – das passt nicht zusammen! Und dennoch spielt Alkohol bei Arbeitsunfällen häufig eine Rolle: Experten schätzen, dass die Betroffenen bei ca. einem Viertel aller Unfälle am Arbeitsplatz unter Alkoholeinfluss stehen. Die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen, denn nicht immer wird der Alkohol als Ursache entdeckt!

Auch wenn der verantwortungsbewusste Umgang mit alkoholhaltigen Getränken und damit der Verzicht in bestimmten Situationen eine Selbstverständlichkeit ist, kann es täglich zu Situationen kommen, in denen Regeln und gute Vorsätze ins Wanken geraten, z. B. bei einer Betriebsfeier, einem Geburtstag oder einem Jubiläum.

Vielleicht geraten Sie selbst unter Stress durch äußere Faktoren wie z. B. durch die Corona-Pandemie, Druck am Arbeitsplatz, durch Unsicherheit Ihres Arbeitsplatzes, finanzielle Schwierigkeiten oder durch private Probleme und Sie merken, dass sich Ihr Umgang mit alkoholhaltigen Getränken verändert. Dann sollten Sie Ihren eigenen Alkoholkonsum einmal kritisch hinterfragen und sich Strategien zur Stressvorbeugung und Entspannung aneignen. Einige Tipps finden Sie hier.

Sprtübungen im Home-Office

Selbstreflektion des eigenen Konsumverhaltens im Home-Office

Vielleicht hat sich Ihr Konsumverhalten in den letzten Wochen deutlich gewandelt, weil Sie vermehrt im Home-Office arbeiten, weil der Druck zugenommen hat oder weil sie sich Sorgen um Ihren Arbeitsplatz und Ihre finanzielle Situation machen. Jeder Mensch reagiert anders auf psychische Belastungen. Während die einen sich bewusst gesünder ernähren und auf viel Bewegung achten, neigen andere Menschen zu einem erhöhten Alkoholkonsum. Wie reagieren Sie auf Stress?

Wenn Sie Anzeichen eines problematischen Alkoholkonsums bei sich selbst wahrgenommen haben, dann zögern Sie nicht, professionelle Hilfe zu suchen z. B. bei einer der vielen kompetenten Suchtberatungsstellen.

Tipps für Stressvorbeugung im Home-Office

  • Schaffen Sie sich feste Tagesabläufe mit regelmäßigen Zubettgeh- und Aufstehzeiten.

  • Schaffen Sie sich feste Tagesabläufe mit regelmäßigen Zubettgeh- und Aufstehzeiten.
  • Legen Sie Ihre Arbeitszeiten genau fest, so als würden Sie ins Büro gehen.
  • Trennen Sie Arbeitszeit klar von der Freizeit, auch räumlich, wenn Sie zu Hause die Möglichkeit dazu haben. Verlassen Sie den „Bürobereich“, wenn Sie mit der Arbeit fertig sind.
  • Planen Sie Pausen ein und beantworten Sie in dieser Zeit auch keine E-Mails oder andere Nachrichten.
  • Beginnen Sie keine neuen Gewohnheiten (z. B. regelmäßig alkoholhaltige Getränke zum Mittagessen), nur weil Sie von zu Hause aus arbeiten und es niemand mitbekommt.
  • 1-2 alkoholfreie Tage in der Woche geben Ihnen die positive Rückmeldung, dass Sie alles unter Kontrolle haben und verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen können (an den anderen Tagen sollten Sie innerhalb der Grenzen eines risikoarmen Konsums bleiben).
  • Bewegen Sie sich ausreichend: Rad fahren oder leichtes joggen verringern nachweislich den Stress und beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
  • Wer weniger gestresst ist, hat auch ein geringeres Risiko für einen problematischen Alkoholkonsum.
  • Pflegen Sie Kontakte und Hobbys.
  • Erlernen und pflegen Sie Entspannungstechniken wie z. B. Yoga.

Handwerkliche Tätigkeiten und Führen von Fahrzeugen

Laut den berufsgenossenschaftlichen Unfallverhütungsvorschriften dürfen sich Arbeitnehmer nicht durch den Konsum von Alkohol (oder Drogen) in einen Zustand versetzen, durch den sie sich selbst oder andere gefährden könnten. Wenn Sie im handwerklichen Bereich täglich mit Maschinen arbeiten, Fahrzeuge führen oder wenn Ihre Tätigkeit bestimmte körperliche Koordinationsfähigkeiten erfordert, dann sollten Sie eigenverantwortlich auf Alkohol am Arbeitsplatz verzichten. Verdeutlichen Sie sich immer wieder Ihre Verantwortung gegenüber sich selbst und Ihren Kolleginnen und Kollegen.

Kollegiale Hilfe

Vielleicht sind Ihnen bei einer Kollegin oder bei einem Kollegen bestimmte Verhaltensweisen aufgefallen, die für Sie Anlass zur Sorge bieten. Da Sie eventuell mehr Zeit mit der KollegIn verbringen als die Familie, ist es ganz selbstverständlich, dass Ihnen Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens auffallen. Das hat nichts mit Ausspionieren zu tun. Aber es ist nicht einfach, Alkoholprobleme am Arbeitsplatz eindeutig und ohne Zweifel festzustellen. Als Kollegin/Kollege ist es auch nicht Ihre Aufgabe, eine Alkoholsucht zu diagnostizieren und eindeutig zu erkennen.

In der Broschüre „Alkohol am Arbeitsplatz – nüchtern betrachtet – Ein Leitfaden für die Selbstbeobachtung und kollegiale Hilfe“ finden Sie verschiedene Merkmale und Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Alkoholproblematik. Sie kann sich im Arbeitsalltag in verschiedenen Bereichen manifestieren: im Arbeitsverhalten, im Sozialverhalten und im äußeren Erscheinungsbild. Diese Merkmale, konkrete Tipps für die kollegiale Hilfestellung und rechtliche Informationen finden Sie in der Broschüre.

Weitere Tipps

  • Bei Geburtstagen oder Jubiläumsfeiern ist es oft üblich, im Büro mit einem alkoholhaltigen Getränk anzustoßen. Fühlen Sie sich nie genötigt Alkohol zu trinken, wenn Sie nicht wollen. Sie können schließlich auch mit einem nicht-alkoholhaltigen Getränk anstoßen und feiern.
  • Wenn Sie einen Empfang im geschäftlichen Rahmen planen, sollten auch immer nicht-alkoholhaltige Alternativen bereitstehen.
  • Wenn Fahrten mit dem Auto anstehen, ob zu einem Meeting oder nach Hause, gilt stets: DON’T DRINK AND DRIVE!
Eine Ärztin im Gespräch mit Patienten
Gesundheit
Eine Ärztin im Gespräch mit Patienten

Die Mehrzahl der Verbraucher/innen geht verantwortungsvoll mit alkoholhaltigen Getränken um und genießt in Maßen. Alkoholhaltige Getränke sind jedoch keine „ganz normalen Nahrungsmittel“. Innerhalb bestimmter Grenzen und Bedingungen ist der Konsum von alkoholhaltigen Getränken gesundheitsverträglich.

Bei Überschreitung bestimmter Grenzen steigen dagegen die Risiken gesundheitlicher Schädigungen. Diese Grenzen hängen auch vom Geschlecht und dem Lebensalter ab. In Verbindung mit bestimmten chronischen Erkrankungen (z. B. Diabetes, Allergien, Migräne) oder Medikamenteneinnahme ergeben sich unter Umständen zusätzliche Risiken. Hier können Sie sich als Verbraucherin oder Verbraucher umfassend informieren über:

Alkohol hat einen Einfluss auf eine Vielzahl von Körperfunktionen. Hier finden Sie weitere Themen, die Ihnen helfen sollen, einen gesundheitsverträglichen, bewussten Umgang mit alkoholhaltigen Getränken zu beherzigen:

Portraitfoto Ilona Fässler mit einem Weinbrand-Glas in der Hand
Genuss
Portraitfoto Ilona Fässler mit einem Weinbrand-Glas in der Hand

Genuss hat viele Facetten – aber ohne das richtige Maß geht es nicht! Auf dieser Seite finden Sie viele Anregungen über die Bedingungen von Genuss: Zeit, Ausgeglichenheit, Muße, ein schönes Ambiente, die Gesellschaft netter Menschen und natürlich die Produkte selbst spielen eine zentrale Rolle. Doch jeder von uns hat seine eigenen Grenzen von Genuss, dann wenn nicht mehr das positive Erleben des Genuss-Moments, sondern die Wirkung im Vordergrund steht.

Anregungen zum Thema Genuss finden Sie hier:

Ein Glas mit einem alkoholischen Getränk
Nährwerte
Ein Glas mit einem alkoholischen Getränk

Hier finden Sie Nährwert- und Zutateninformationen über die Spirituosengattungen, die in der EU und in Deutschland angeboten werden. Diese sind alphabetisch aufgeführt von A bis Z. Dabei wird die Kalorienkennzeichnung in der üblichen deutschen Trinkeinheit von 20 ml und daneben in 100 ml dargestellt – ebenso wie eine Zutatenliste, die vollständige Nährwertdeklaration und weitere wichtige Informationen über den Produktionsprozess. Die Datenbank umfasst dabei Mindeststandards für Spirituosen.

Zu den Nährwertangaben

Grafik mit Schriftzug „Consumer Protection“
Verantwortung
Grafik mit Schriftzug „Consumer Protection“

Alkoholhaltige Getränke erfordern ein hohes Maß an Verantwortung beim Hersteller oder Importeur alkoholhaltiger Getränke - im Vertrieb, Marketing und in der Werbung.

Verantwortliches Handeln beinhaltet auch sinnvolle, nachvollziehbare und effektive Selbstregulierungen, die über gesetzliche Regulierungen hinausgehen. So hat sich die Branche der Hersteller und Importeure von alkoholhaltigen Getränken zahlreiche freiwillige Regeln auferlegt, um missbräuchlichem Konsum vorzubeugen:

Darüber hinaus unterstützen verschiedene Präventionsinitiativen des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“ des BSI das Ziel, den Jugendschutz konsequent einzuhalten und einem missbräuchlichen Konsum in bestimmten Situationen (Schwangerschaft, Verkehr, Arbeitsplatz) vorzubeugen.

Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung
Prävention
Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung

Alkoholhaltige Getränke erfordern von Herstellern oder Importeuren genauso wie von Konsument/innen ein hohes Maß an Verantwortung.

Neben Maßnahmen der Selbstregulierung im Vertrieb, im Marketing und in der Werbung setzen der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI) und seine Mitgliedsunternehmen auf gezielte Präventions- und Aufklärungsinitiativen, die der „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“ als Social Aspects Gremium der Branche mit unabhängigen Experten entwickelt und kontinuierlich fortführt. Alle Initiativen haben das Ziel, dem missbräuchlichen Konsum vorzubeugen. Verzicht auf alkoholhaltige Getränke ist insbesondere in den sogenannten Punktnüchternheitssituationen angezeigt.

Die einzelnen Präventionsinitiativen des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“ sind:

Eine Sonnenbrille liegt am Strand
Freizeit
Eine Sonnenbrille liegt am Strand

Viele Menschen verbringen ihre Freizeit gerne sehr aktiv. Sie gehen auf Reisen, treiben Sport, bewegen sich gerne in der Natur, gehen ihren Hobbys nach oder sind gerne gesellig beisammen bei den unterschiedlichsten jahreszeitlichen Anlässen. Zum Freizeitverhalten gehören selbstverständlich auch Essen und Trinken dazu. Doch wie kann man einen gesundheitsverträglichen und verantwortungsbewussten Konsum alkoholhaltiger Getränke mit den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten verbinden und wo ist vielleicht besser Verzicht angesagt?

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Über uns
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Der „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“ beschäftigt sich als Gremium des BSI mit allen „nicht kommerziellen“ Aufgabenstellungen. Diesen Aktivitäten liegt die Überzeugung zugrunde, dass die Unternehmen der Branche eine aktive Mitverantwortung dafür tragen, dass die Verbraucher mit den Produkten sachgemäß und gesundheitsverträglich umgehen.

Zu den Aktivitäten des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“ gehören Präventions-, Aufklärungs- und Informationsmaßnahmen (wie z. B. diese Website) sowie die effektive Selbstregulierung der Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V.

Indirekt unterstützen alle Mitgliedsunternehmen des BSI den „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“, dessen Arbeit von einer Vielzahl neutraler Wissenschaftler und Experten begleitet wird. Dieser setzt sich aus Medizinern, Psychologen und Pädagogen zusammen, welche die Inhalte der Aktivitäten unabhängig prüfen und mitgestalten.