Alkoholhaltige Getränke bei Diabetes – maßvoll und mit Verstand
„Diabetes mellitus“ steht für eine Sammlung von Stoffwechselerkrankungen, die durch eine chronisch erhöhte Blutzuckerkonzentration gekennzeichnet sind. Laut einer Erhebung der Deutschen Diabetes Gesellschaft wurde in Deutschland bei rund 11 Mio. Menschen jemals ein „Diabetes mellitus“ diagnostiziert. Ursächlich für die Stoffwechselstörung können eine fehlende Insulinausschüttung (Diabetes Typ 1) oder eine Kombination aus gestörter Insulinfreisetzung und einer Insulinunempfindlichkeit der Körperzellen (Diabetes Typ 2) sein. Ziel einer Diabetes-Behandlung ist es, den Blutzuckerwert zu normalisieren und Unterzuckerung sowie zu hohe Zuckerwerte zu vermeiden. Für Diabetiker ist es daher besonders wichtig, die Wirkung von Alkohol auf die Stoffwechselprozesse im eigenen Körper zu kennen.
Beim Konsum alkoholhaltiger Getränke steigt der Blutzuckerspiegel durch die darin enthaltenen Kohlenhydrate zunächst an. Anschließend folgt eine Umkehrreaktion: Während der Verarbeitung des Alkohols blockiert die Leber die Abgabe von Zucker aus ihrem Glukosespeicher in den Blutkreislauf. Der Blutzuckerspiegel sinkt. Bereits ab einem Blutalkoholgehalt von 0,45 Promille ist die Zuckerfreisetzung der Leber gehemmt. Der Körper eines Diabetikers kann, im Gegensatz zu einem gesunden Körper, nicht entsprechend gegenregulieren. Vor allem, wenn Diabetes medikamentös behandelt wird, kann übermäßiger Konsum alkoholhaltiger Getränke daher noch Stunden später zu einer Unterzuckerung führen bzw. diese begünstigen.
„Es spricht nichts gegen den Genuss eines alkoholischen Getränks. Abgesehen von den gesundheitlichen Risiken durch übermäßigen Alkoholkonsum gibt es auch Studiendaten, die auf einen positiven Effekt moderaten Alkoholkonsums bei Diabeteskomplikationen an Augen, Nerven und Nieren hinweisen“, erklärt Herr Prof. Dr. med. Andreas F. H. Pfeiffer, Vorsitzender des Ausschusses Ernährung der Deutschen Diabetes Gesellschaft. „Das heißt aber nicht, dass ich bisher abstinenten Diabetes-Patienten deshalb zum Alkoholkonsum rate. Generell empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft Frauen mit Diabetes, nicht mehr als 10 g reinen Alkohol pro Tag zu sich zu nehmen. Für Männer mit Diabetes liegt die empfohlene Obergrenze bei 20 g reinem Alkohol pro Tag. Man kann nicht sagen, dass manche Sorten alkoholhaltiger Getränke für Diabetiker besser oder schlechter geeignet sind als andere. Entscheidend ist die Menge an reinem Alkohol.“ (Den Anteil an reinem Alkohol verschiedener alkoholhaltiger Getränke finden Sie hier.) Er fügt hinzu: „Die Kombination von starker körperlicher Aktivität und Alkohol sollten Diabetiker vermeiden - dazu zählt auch das Tanzen in der Diskothek. Durch den erhöhten Glukosebedarf der Muskeln sinkt der Zuckerspiegel. In Verbindung mit Alkohol steigt das Risiko einer Unterzuckerung.“
Hier noch einige praktische Tipps und Informationen, die Diabetikern einen risikoarmen Konsum alkoholischer Getränke ermöglichen:
- Es empfiehlt sich für Diabetiker, alkoholhaltige Getränke in Kombination mit einer kohlenhydratreichen Mahlzeit zu sich zu nehmen, um einer möglichen Unterzuckerung vorzubeugen. Eine Mahlzeit sollte nie durch alkoholhaltige Getränke ersetzt werden.
- Kalorienarme Getränke sind bei Diabetes zu bevorzugen. (Den Kaloriengehalt einzelner alkoholhaltiger Getränke finden Sie hier.)
- Während und nach dem Alkoholkonsum gilt es, den Blutzuckerspiegel engmaschig zu messen. Auch vor dem Schlafengehen sollte der Blutzuckerspiegel noch einmal überprüft werden.
- Für insulinpflichtige Diabetiker ist es ratsam, den Blutzuckerspiegel unter Alkoholeinfluss nur behutsam zu senken und den in den alkoholhaltigen Getränken enthaltenen Kohlenhydratanteil bei der Insulindosierung nicht zu berücksichtigen, um eine Unterzuckerung zu vermeiden.
- Unter übermäßigem Alkoholeinfluss werden die Anzeichen einer Unterzuckerung möglicherweise verzögert oder gar nicht wahrgenommen. Begleitpersonen sollten über die Diabetes-Erkrankung informiert sein, um eventuell schnell und richtig handeln zu können.
- Personen mit diabetischer Nervenschädigung (Polyneuropathie) oder bereits vorhandenen Schäden an Leber und Bauchspeicheldrüse wird dringend empfohlen, komplett auf alkoholhaltige Getränke zu verzichten.
- Empfehlungen für den Konsum alkoholhaltiger Getränke hängen von der individuellen Konstitution des einzelnen Patienten ab. Diabetiker/-innen sollten daher mit dem behandelnden Arzt über mögliche Auswirkungen durch den Konsum alkoholhaltiger Getränke und entsprechende vorbeugende Verhaltensweisen sprechen.“
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„Massvoll-geniessen.de“ ist eine Verbraucherinformationsinitiative des Bundesverbandes der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI) und seiner Mitgliedsunternehmen.
Ziel der Initiative ist es, Verbraucherinnen und Verbraucher für einen maßvollen und verantwortungsvollen Umgang mit alkoholhaltigen Getränken zu sensibilisieren und einen wichtigen Beitrag zu Information und Aufklärung zu leisten.
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Genuss hat viele Facetten – aber ohne das richtige Maß geht es nicht! Auf dieser Seite finden Sie viele Anregungen über die Bedingungen von Genuss: Zeit, Ausgeglichenheit, Muße, ein schönes Ambiente, die Gesellschaft netter Menschen und natürlich die Produkte selbst spielen eine zentrale Rolle. Doch jeder von uns hat seine eigenen Grenzen von Genuss, dann wenn nicht mehr das positive Erleben des Genuss-Moments, sondern die Wirkung im Vordergrund steht.
Anregungen zum Thema Genuss finden Sie hier:
- Videos mit Genussbotschaften
- Cocktails maßvoll genießen
- Die Herstellung von Spirituosen
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- Interview zum Thema Genuss mit Frau Dr. Bernecker
- Gastbeitrag von Prof. Robert Pfaller zum Thema „Mein Genuss – meine Freiheit!“
- Genussprodukt, Sammlerobjekt oder beides?
- Spirituosen richtig lagern


Hier finden Sie Nährwert- und Zutateninformationen über die Spirituosengattungen, die in der EU und in Deutschland angeboten werden. Diese sind alphabetisch aufgeführt von A bis Z. Dabei wird die Kalorienkennzeichnung in der üblichen deutschen Trinkeinheit von 20 ml und daneben in 100 ml dargestellt – ebenso wie eine Zutatenliste, die vollständige Nährwertdeklaration und weitere wichtige Informationen über den Produktionsprozess. Die Datenbank umfasst dabei Mindeststandards für Spirituosen.


Alkoholhaltige Getränke erfordern ein hohes Maß an Verantwortung beim Hersteller oder Importeur alkoholhaltiger Getränke - im Vertrieb, Marketing und in der Werbung.
Verantwortliches Handeln beinhaltet auch sinnvolle, nachvollziehbare und effektive Selbstregulierungen, die über gesetzliche Regulierungen hinausgehen. So hat sich die Branche der Hersteller und Importeure von alkoholhaltigen Getränken zahlreiche freiwillige Regeln auferlegt, um missbräuchlichem Konsum vorzubeugen:
Darüber hinaus unterstützen verschiedene Präventionsinitiativen des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“ des BSI das Ziel, den Jugendschutz konsequent einzuhalten und einem missbräuchlichen Konsum in bestimmten Situationen (Schwangerschaft, Verkehr, Arbeitsplatz) vorzubeugen.


Alkoholhaltige Getränke sind für unsere Gesellschaft ein traditionsreiches Kulturgut und werden zu unterschiedlichsten Anlässen angeboten. Dabei sollte jeder für sich eine verantwortungsbewusste Entscheidung treffen, ob der Konsum von alkoholhaltigen Getränken in der jeweiligen Situation angemessen ist. Einen Automatismus zum Alkoholkonsum sollte es dagegen nicht geben, denn Genuss ist der bewusste und „besondere“ Moment.
Daher sollte die Gesellschaft einen bewussten Blick auf bestimmte Situationen richten, um problematische Automatismen des Konsums zu hinterfragen und einen verantwortungsvollen Konsum zu fördern:


Viele Menschen verbringen ihre Freizeit gerne sehr aktiv. Sie gehen auf Reisen, treiben Sport, bewegen sich gerne in der Natur, gehen ihren Hobbys nach oder sind gerne gesellig beisammen bei den unterschiedlichsten jahreszeitlichen Anlässen. Zum Freizeitverhalten gehören selbstverständlich auch Essen und Trinken dazu. Doch wie kann man einen gesundheitsverträglichen und verantwortungsbewussten Konsum alkoholhaltiger Getränke mit den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten verbinden und wo ist vielleicht besser Verzicht angesagt?
Auf diese Fragestellungen gehen die folgende Punkte noch einmal im Detail ein: