Alkohol und Rosazea
Rötungen im Gesicht führen zu Unbehagen, sprichwörtlich fühlt man sich nicht wohl in seiner Haut. Fälschlicherweise halten sich noch immer Mythen, eine „rote“ Nase sei ein sicherer Hinweis für übermäßigen Alkoholkonsum. Anhaltende Rötungen, auch Papeln und Pusteln, im Gesicht sind jedoch oft Symptome der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung Rosazea. In Deutschland leiden nach Schätzungen bis zu 12 Prozent der Bevölkerung an Rosazea. Auch unter dem Namen „Kupferrose“ bekannt, betrifft diese Erkrankung fast ausschließlich das Gesicht und geht daher häufig mit einem hohen psychischen Leidensdruck einher. Deshalb ist es wichtig, offen mit der Krankheit umzugehen und das Umfeld darüber zu informieren, was es mit den Rötungen im Gesicht auf sich hat.

Rosazea ist eine chronisch-entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung, die hauptsächlich im Gesicht auftritt. Dabei sind vor allem Nase, Kinn, Wangen und oftmals Augen von einem sogenannten „Flush“ – einem plötzlichen Rötungsschub – betroffen. Dieser ist auf eine Überempfindlichkeitsreaktion zurückzuführen, die u. a. eine vermehrte Durchblutung der Haut zur Folge hat. In Deutschland sind bis zu 10 Millionen Menschen betroffen, die Wenigsten wissen jedoch von ihrer Erkrankung. Oft werden die Symptome mit einer Allergie oder Akne verwechselt. Die Ursachen der Rosacea sind noch weitgehend ungeklärt. Vermutet wird ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren, wie angeborene Störungen des Immunsystems, Veränderungen der Gefäßregulation sowie Entzündungsreaktionen auf Keime in der Haut, z. B. durch Demodex-Milben. Auch UV-Licht spielt bei vielen Betroffenen eine Rolle.
So vielfältig wie die Ursachen sind auch die Symptome einer Rosazea. Betroffene leiden an anhaltenden Rötungen, Papeln (Knötchen), Pusteln (Bläschen) oder Hautverdickungen sowie deutlich sichtbaren Äderchen und/oder Schwellungen im Gesicht, die mit einem brennenden oder stechenden Hautgefühl, Juckreiz, Kribbeln oder Spannungsgefühlen auf der Haut einhergehen können. Die Beschwerden entwickeln sich langsam oder zunehmend, können aber auch schubartig auftreten. Die Symptome und deren Schweregrad wie auch ihr Verlauf sind individuell unterschiedlich.
Rosazea ist zwar nicht komplett heilbar, aber gezielte medizinische Behandlungen und ein angepasster Lebensstil, der die individuellen Auslöser weitestgehend meidet, können die Symptome deutlich lindern und Patientinnen und Patienten können komplett erscheinungsfrei werden. Erste Anlaufstelle für Betroffene sollte der Hausarzt oder Dermatologe sein, um eine geeignete Therapie zu finden.
Trigger finden
Bestimmte Reize, sogenannte Trigger, können einen Rosazea-Schub auslösen oder verstärken. Sie sind jedoch individuell unterschiedlich. Beeinflusst wird eine Rosazea häufig durch:
- Hitze oder Kälte
- UV-Licht
- heiße Getränke
- scharfe Gewürze oder stark gewürzte Speisen
- Alkohol
- Kosmetika und Seifen
- Kaffee, Tee
- körperliche Anstrengung
- Stress
- Nikotin
Kennen Betroffene ihre individuellen Trigger, können das Meiden dieser Reize sowie die richtige Hautpflege eine Besserung bringen und Reaktionsschübe vermeiden. Je nach Form und Stärke der Rosazea stehen der Dermatologin oder dem Dermatologen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Alkohol, nur ein Trigger von vielen
Erst einmal ist es nichts Ungewöhnliches, wenn sich nach einem Gläschen die Wangen rot färben, denn Alkohol erweitert die Blutgefäße und sie erscheinen dadurch dunkler. Bei Rosazea-Patientinnen und Patienten verstärkt sich dieser Effekt, und Alkohol kann einen Schub auslösen. Glüht das Gesicht bereits nach einem Glas eines alkoholhaltigen Getränks oder werden starke Rötungen sichtbar, kann Alkohol der persönliche Trigger sein, der die Symptome einer Rosazea auslöst oder verstärkt.
Dr. Aleksander Markovic, Facharzt für Dermatologie in Frankfurt am Main (https://www.hautarzt-markovic.de) erläutert für massvoll-geniessen.de den Zusammenhang zwischen Alkohol und Rosazea: „Rosazea-Patientinnen und -Patienten reagieren oft sehr individuell auf verschiedene Auslöser. Häufig genannt werden Sonnenlicht, starke Temperaturschwankungen, scharfes Essen, Stress und Alkohol. Auch bestimmte Hautpflegeprodukte oder heiße Getränke können die Symptome verschlechtern. Alkohol gilt zwar als häufiger Trigger bei Rosazea, doch nicht jeder Betroffene reagiert darauf. Es gibt durchaus Menschen mit Rosazea, bei denen moderater Alkoholkonsum keine oder nur geringe Auswirkungen zeigt. Besonders problematisch sind allerdings alkoholische Getränke, die stark gefäßerweiternd wirken – wie z. B. Rotwein –, da sie das typische Erröten (Flush) verstärken können.“
Tipps
Ist Alkohol bei einem Betroffenen ein bekannter Auslöser, hilft das 1:1 Verhältnis: Soll nicht ganz auf Alkohol verzichtet werden, empfiehlt es sich, nach einem alkoholischen Getränk ein Glas kaltes Wasser zu sich zu nehmen. Ausreichend Wasser beugt auch einer Dehydrierung vor.
Sollte Alkohol ein individueller Trigger für die Rosazea sein, gibt es inzwischen auf dem Markt eine Vielzahl attraktiver alkoholfreier Alternativen, die nicht weniger Genuss versprechen. Aktuell entwickelt sich dieser Markt sehr dynamisch, so dass ein interessierter Blick ins Getränke-Regal sicher lohnt.
Fotos: istock
Quellen:
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Verantwortliches Handeln beinhaltet auch sinnvolle, nachvollziehbare und effektive Selbstregulierungen, die über gesetzliche Regulierungen hinausgehen. So hat sich die Branche der Hersteller und Importeure von alkoholhaltigen Getränken zahlreiche freiwillige Regeln auferlegt, um missbräuchlichem Konsum vorzubeugen:
Darüber hinaus unterstützen verschiedene Präventionsinitiativen des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“ des BSI das Ziel, den Jugendschutz konsequent einzuhalten und einem missbräuchlichen Konsum in bestimmten Situationen (Schwangerschaft, Verkehr, Arbeitsplatz) vorzubeugen.


Alkoholhaltige Getränke sind für unsere Gesellschaft ein traditionsreiches Kulturgut und werden zu unterschiedlichsten Anlässen angeboten. Dabei sollte jeder für sich eine verantwortungsbewusste Entscheidung treffen, ob der Konsum von alkoholhaltigen Getränken in der jeweiligen Situation angemessen ist. Einen Automatismus zum Alkoholkonsum sollte es dagegen nicht geben, denn Genuss ist der bewusste und „besondere“ Moment.
Daher sollte die Gesellschaft einen bewussten Blick auf bestimmte Situationen richten, um problematische Automatismen des Konsums zu hinterfragen und einen verantwortungsvollen Konsum zu fördern:


Viele Menschen verbringen ihre Freizeit gerne sehr aktiv. Sie gehen auf Reisen, treiben Sport, bewegen sich gerne in der Natur, gehen ihren Hobbys nach oder sind gerne gesellig beisammen bei den unterschiedlichsten jahreszeitlichen Anlässen. Zum Freizeitverhalten gehören selbstverständlich auch Essen und Trinken dazu. Doch wie kann man einen gesundheitsverträglichen und verantwortungsbewussten Konsum alkoholhaltiger Getränke mit den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten verbinden und wo ist vielleicht besser Verzicht angesagt?
Auf diese Fragestellungen gehen die folgende Punkte noch einmal im Detail ein: