95 Prozent trinken Spirituosen maßvoll!
Aktuell wird viel über Grenzwerte eines risikoarmen Konsums für alkoholhaltige Getränke berichtet. Ein guter Anlass, um einmal genau hinzusehen und zu erforschen, wie die Menschen in Deutschland Spirituosen und spirituosenhaltige Getränke konsumieren. Im Auftrag des BSI (Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V.) hat das renommierte Marktforschungsinstitut NielsenIQ (Germany) erforscht, wie viele, wie oft und welche Spirituosen getrunken werden.
Gleich am Anfang die gute Nachricht: 95 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten trinken Spirituosen und spirituosenhaltige Getränke eher maßvoll: Der Großteil (46 Prozent) genießt die Produkte nur „selten“, d. h. höchstens einmal pro Monat. 22 Prozent konsumieren die Produkte nur „gelegentlich“, d. h. zwei- bis dreimal pro Monat. 27 Prozent genießen „wöchentlich“, aber maximal 1 bis 4 Gläser pro Woche. Geht man von 38 Volumenprozent für eine Spirituose in einem 2 cl Glas aus, dann entspricht dies ca. 6 Gramm reinen Alkohols pro Glas. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung definiert für einen „risikoarmen Konsum“ einen Grenzwert von weniger als 27 Gramm pro Woche, so dass bis zu vier Gläser Spirituosen à 0,02 l im Rahmen des „risikoarmen“ Konsums liegen. Die Tatsache, dass die meisten Produkte einen geringeren Alkoholgehalt haben, bedeutet eine weitere „Risikoreduzierung“. Nur 5 Prozent konsumieren regelmäßig 5 oder mehr Gläser pro Woche.
Geselliger Genuss überwiegend im privaten Kreis
Spirituosen sind „Empfehlungsprodukte“ aus dem sozialen Umfeld: Die wichtigste Informationsquelle zu Spirituosen ist der soziale Austausch mit Freunden und Familie (28 Prozent), deutlich vor der Werbung (20 Prozent), dem Probieren in einer Bar, Gastronomie (15 Prozent) und Sozialen Medien (11 Prozent). Dazu passt, dass der beliebteste Konsumort für Spirituosen „at home“ ist (66 Prozent). 21 Prozent konsumieren die Produkte in Bars, Kneipen oder Clubs, 16 Prozent im Restaurant und 7 Prozent an einem Veranstaltungsort (z. B. Festival etc.). Bei 84 Prozent der Konsumgelegenheiten werden Spirituosen sowohl „at home“ als auch „out of home“ zu zweit (39 Prozent) oder in Gruppen (45 Prozent) getrunken. Dieses Konsummuster steht für geselligen Genuss, der überwiegend im privaten Kreis stattfindet. Spirituosenkonsum überwiegend bei Mahlzeiten und zusammen mit weiteren Getränken
Spirituosen und spirituosenhaltige Getränke werden häufig im Rahmen von Mahlzeiten (rund 56 Prozent) genossen. Dies steht für einen kontrollierten Genuss, eingebettet in einen sozialen Kontext und gemeinsame Rituale.
Konsumenten sind qualitäts- und gesundheitsbewusst
70 Prozent der Spirituosenkonsumenten achten bei Nahrungsmitteln und Getränken auf Qualität und Hochwertigkeit. 69 Prozent der Genießer interessieren sich für die Themen Gesundheit und Ernährung – unabhängig davon, ob sie regelmäßiger, gelegentlich oder nur selten Spirituosen trinken. Spirituosen-Genießer verbinden bewussten Geschmack mit besonderem Fokus auf Qualität, Genuss und Verantwortung. Sie interessieren sich für ausgedehnte Mahlzeiten (67 Prozent) und achten auf körperliche Fitness (62 Prozent).
Vielfalt und Kreativität – Spirituosen werden bevorzugt als Shots, Cocktails oder Longdrinks genossen
Am häufigsten (68 Prozent) wurden in den letzten 12 Monaten Spirituosen als Shots, Cocktails und Longdrinks genossen. 52 Prozent trinken vorgemixte spirituosenhaltige Getränke. Zu den beliebtesten Spirituosenkategorien gehören Wodka (35 Prozent), Liköre (30 Prozent), Whisk(e)y (26 Prozent), Gin (23 Prozent) und Tequila (21 Prozent). Obstbrand, Calvados und Rum etc. liegen mit jeweils rund 20 Prozent fast gleichauf. Brandy/Weinbrand/Cognac kommen auf 11 Prozent.
Sonstige Spirituosen – u. a. Korn – haben einen Anteil von 7 Prozent. Insgesamt verteilt sich der Konsum auf verschiedene starke Produktgattungen.
Ausgehend von den Zahlen kann man erkennen, dass sich der Konsum von Spirituosen zu mehr Qualität und weniger Quantität entwickelt hat. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten auch weiterhin gesundheitsbewusst leben und gut informiert entscheiden, ob sie gelegentlich ein Gläschen genießen wollen. Das Trinkerlebnis ist dann am größten, wenn die Qualität stimmt und der Konsument/die Konsumentin mit allen Sinnen genießen kann. Das setzt immer einen maßvollen Genuss voraus!