Heiße Getränke mit Schuss
Kaffee, Tee und Kakao mit Schuss
Kaffeespezialitäten „mit Schuss“ gibt es in vielen Variationen. Eine der wohl bekanntesten Spezialitäten „mit Schuss“ ist der „Irish Coffee“: Kaffee mit irischem Whiskey und braunem Zucker und mit einer Sahnehaube. Beim „Pharisäer“, der seinen Ursprung in Nordfriesland hat, kommt ca. 5 cl leicht erwärmter Rum in den Kaffee. Beim „Holländischen Kaffee“, auch „Kaffee Advokat“ genannt, wird ca. 4 cl Eierlikör verwendet. Die österreichische Kaffeespezialität „Biedermeier“ wird hingegen mit einem Schuss Marillenlikör zubereitet. Weitere Kaffeespezialitäten „mit Schuss“ - in diesem Fall ohne Sahnehaube - sind der italienische „Caffè Corretto“ mit ca. 2 cl Grappa und etwas Zucker in einem Espresso oder der französische „Café Royal“, bei dem flambierter Weinbrand oder Cognac in den Kaffee gegeben wird. In der Gattung „Tee mit Schuss“ sind der österreichische „Jagertee“ und der „Bayerische Hüttentee“ die bekanntesten Vertreter: Basis dieser alkoholhaltigen Heißgetränke sind Schwarztee, Rum und Zucker sowie geschmacksgebende Gewürze wie Zimt, Nelken und Orangen- und Zitronenessenzen. Auch andere Teesorten wie z. B. Früchtetees, grüner Tee oder Pfefferminztee eignen sich gut, um mit einem Schuss Hochprozentigen und verschiedenen Gewürzen und Früchten verfeinert zu werden. Wer es doch lieber etwas süßer mag, der bereitet sich einen Kakao „mit Schuss“ zu: In der „Toten Tante“ wird grob gehackte Schokolade in warmer Milch aufgelöst und mit einem Schuss braunem Rum verrührt. Eine Haube Schlagsahne darf bei der „Toten Tante“ nicht fehlen. Auch dieser Warmmacher kommt aus Nordfriesland, wo es draußen schon mal kalt, nass und stürmisch zugehen kann. Kein Wunder also, dass viele Rezepte für Heißgetränke „mit Schuss“ im hohen Norden ihren Ursprung haben. Alternativ zum Rum schmecken auch diverse Varianten mit Brandy, Amaretto oder Kirschwasser. Bei allen Kaffee-, Tee- oder Kakao-Kreationen „mit Schuss“ sollte man auf das richtige Mischungsverhältnis von Basisgetränk und Spirituose achten. Dabei gilt: Der Geschmack des Basisgetränks sollte nicht von der Spirituose überlagert werden.
Winterliche Heißgetränke mit Spirituosen
Feuerzangenbowle, Eierpunsch und Grog gelten ebenfalls als Klassiker der kalten Jahreszeit. Der klassische Grog besteht im Wesentlichen aus Rum, Zucker und Wasser, die erhitzt werden. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Grog bereits 1749 in einem Bericht der Jamaica Gazette, in der es um die Zuteilung von Grog als Schiffsverpflegung ging. Ebenfalls eng mit der Seefahrt verbunden ist die die Entstehung des Punches, einer Kombination aus Branntwein, Wasser, Zitronensaft und Zucker. Das älteste überlieferte Rezept eines Punches stammt von Johann Albrecht von Mandelsloh, der von seiner Reise nach Indien im Jahr 1638 berichtete, dass sich dort Engländer träfen, um „Palepuntz zu trinken, eine Art Getränk, das aus aqua vitae, Rosenwasser, Zitronensaft und Zucker besteht.“ Im 17. Jahrhundert gelangte das Getränk nach Deutschland und aus der englischen Bezeichnung Punch entwickelte sich der Punsch. Seither sind unzählige Punschkreationen entstanden. In Deutschland beliebte Punschvarianten sind die Feuerzangenbowle und der Eierpunsch: Während beim traditionellen Punch, Rum oder Arrak, Wasser, Zucker, Zitrone und Gewürze verwendet werden, sind die Zutaten beim Eierpunsch Weißwein, Rum, Zitronensaft, Zimt, Eigelb - je nach Rezeptur wird auch Eierlikör hinzugegeben. Als moderner Punsch und aktueller Wintertrend steht Glüh-Gin hoch im Kurs: eine Tasse Glüh-Gin wird zubereitet, indem man jeweils 100 ml Apfel- und Orangensaft samt Gewürzen wie Zimt, Nelken und Sternanis köcheln lässt und anschließend ca. 2,5 cl Gin hinzufügt.
Heiße Getränke maßvoll genießen
Heißgetränke gelangen im Gegensatz zu kalten Speisen und Getränken schneller in den Dünndarm. Sie werden also schneller „verdaut“, und der Alkohol gelangt so (je nach Magenfüllung) etwas schneller ins Blut. Warme Getränke regen zudem die Durchblutung im Magen-Darm-Trakt an, wodurch die Aufnahme des Alkohols noch zusätzlich beschleunigt wird. Gerade deshalb ist es wichtig, heiße alkoholhaltige Getränke maßvoll zu genießen und ausreichend Wasser zu trinken. Grundsätzlich führt aber die Temperatur des Getränks schon dazu, dass eher schlückchenweise und maßvoll genossen wird. Die Temperatur des alkoholhaltigen Getränks hat übrigens keinen nennenswerten Einfluss auf die maximale Blutalkoholkonzentration, sie wird unter Umständen nur etwas früher erreicht als bei einem kühlen alkoholhaltigen Getränk.
Tipps für unterwegs
- Genießen Sie Getränke mit Schuss nicht in größeren Mengen oder auf nüchternen Magen.
- Wenn es draußen wirklich eiskalt ist: Schützen Sie Ihren Körper vor Kälte durch ausreichend warme Kleidung, wenn Sie einen Spaziergang durch die Winterluft oder über den Weihnachtsmarkt machen.
- Aufgrund des verstärkten Wärmeverlustes durch die alkoholbedingte Weitung der Blutgefäße an der Hautoberfläche sollten Sie alkoholhaltige Getränke maßvoll konsumieren und z. B. bei einer beginnenden Unterkühlung lieber auf alkoholfreie Heißgetränke (Tee, heiße Säfte etc.) zurückgreifen.
Mehr zu Genuss
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Die Mehrzahl der Verbraucher/innen geht verantwortungsvoll mit alkoholhaltigen Getränken um und genießt in Maßen. Alkoholhaltige Getränke sind jedoch keine „ganz normalen Nahrungsmittel“. Innerhalb bestimmter Grenzen und Bedingungen ist der Konsum von alkoholhaltigen Getränken gesundheitsverträglich.
Bei Überschreitung bestimmter Grenzen steigen dagegen die Risiken gesundheitlicher Schädigungen. Diese Grenzen hängen auch vom Geschlecht und dem Lebensalter ab. In Verbindung mit bestimmten chronischen Erkrankungen (z. B. Diabetes, Allergien, Migräne) oder Medikamenteneinnahme ergeben sich unter Umständen zusätzliche Risiken. Hier können Sie sich als Verbraucherin oder Verbraucher umfassend informieren über:
Alkohol hat einen Einfluss auf eine Vielzahl von Körperfunktionen. Hier finden Sie weitere Themen, die Ihnen helfen sollen, einen gesundheitsverträglichen, bewussten Umgang mit alkoholhaltigen Getränken zu beherzigen:
Hier finden Sie Nährwert- und Zutateninformationen über die Spirituosengattungen, die in der EU und in Deutschland angeboten werden. Diese sind alphabetisch aufgeführt von A bis Z. Dabei wird die Kalorienkennzeichnung in der üblichen deutschen Trinkeinheit von 20 ml und daneben in 100 ml dargestellt – ebenso wie eine Zutatenliste, die vollständige Nährwertdeklaration und weitere wichtige Informationen über den Produktionsprozess. Die Datenbank umfasst dabei Mindeststandards für Spirituosen.
Alkoholhaltige Getränke erfordern ein hohes Maß an Verantwortung beim Hersteller oder Importeur alkoholhaltiger Getränke - im Vertrieb, Marketing und in der Werbung.
Verantwortliches Handeln beinhaltet auch sinnvolle, nachvollziehbare und effektive Selbstregulierungen, die über gesetzliche Regulierungen hinausgehen. So hat sich die Branche der Hersteller und Importeure von alkoholhaltigen Getränken zahlreiche freiwillige Regeln auferlegt, um missbräuchlichem Konsum vorzubeugen:
Darüber hinaus unterstützen verschiedene Präventionsinitiativen des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“ des BSI das Ziel, den Jugendschutz konsequent einzuhalten und einem missbräuchlichen Konsum in bestimmten Situationen (Schwangerschaft, Verkehr, Arbeitsplatz) vorzubeugen.
Alkoholhaltige Getränke sind für unsere Gesellschaft ein traditionsreiches Kulturgut und werden zu unterschiedlichsten Anlässen angeboten. Dabei sollte jeder für sich eine verantwortungsbewusste Entscheidung treffen, ob der Konsum von alkoholhaltigen Getränken in der jeweiligen Situation angemessen ist. Einen Automatismus zum Alkoholkonsum sollte es dagegen nicht geben, denn Genuss ist der bewusste und „besondere“ Moment.
Daher sollte die Gesellschaft einen bewussten Blick auf bestimmte Situationen richten, um problematische Automatismen des Konsums zu hinterfragen und einen verantwortungsvollen Konsum zu fördern:
Viele Menschen verbringen ihre Freizeit gerne sehr aktiv. Sie gehen auf Reisen, treiben Sport, bewegen sich gerne in der Natur, gehen ihren Hobbys nach oder sind gerne gesellig beisammen bei den unterschiedlichsten jahreszeitlichen Anlässen. Zum Freizeitverhalten gehören selbstverständlich auch Essen und Trinken dazu. Doch wie kann man einen gesundheitsverträglichen und verantwortungsbewussten Konsum alkoholhaltiger Getränke mit den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten verbinden und wo ist vielleicht besser Verzicht angesagt?
Auf diese Fragestellungen gehen die folgende Punkte noch einmal im Detail ein: